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Ein Mann steht an einem Rednerpult und spricht.

Bürgermeister Dirk Wigant hielt eine Rede bei der Gedenkstunde zum 80. Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus am 8. Mai 2025 im Ratssaal des Rathauses der Kreisstadt Unna. (Foto: Kevin Kohues/Kreisstadt Unna)

Bewegende Gedenkstunde zum 80. Jahrestag der Befreiung

Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus hatte Bürgermeister Dirk Wigant am Donnerstag, 8. Mai 2025, zu einer Gedenkveranstaltung in den Ratssaal des Rathauses eingeladen. „Der 8. Mai ist ein Tag der Erinnerung, aber auch ein Tag des Aufbruchs“, sagte Wigant in seiner Rede vor rund 100 Gästen, darunter neben zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern auch Ratsmitglieder sowie Vertreterinnen und Vertretern von Schulen, Vereinen und Initiativen. Der 8. Mai „erinnert uns daran, dass Freiheit und Demokratie keine Selbstverständlichkeit sind – sondern tägliche Aufgabe“, so Wigant.

Ein junger Mann steht an einem Rednerpult und spricht.

Jonas Jokiel, Schüler der Werner-von-Siemens-Gesamtschule Königsborn, hielt eine Rede bei der Gedenkstunde zum 80. Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus am 8. Mai 2025 im Ratssaal des Rathauses der Kreisstadt Unna. (Foto: Kevin Kohues/Kreisstadt Unna)

Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit dem Runden Tisch gegen Gewalt und Rassismus organisiert, der sich seit vielen Jahren in Unna für Demokratie, Toleranz und Vielfalt einsetzt. Besondere Erwähnung verdienen die Beiträge von Schülerinnen und Schülern der Werner-von-Siemens- und der Peter-Weiss-Gesamtschule. Sie zeigten in eindrucksvoller Weise, dass Erinnerung nicht nur in Geschichtsbüchern stattfindet, sondern ein lebendiger Auftrag für die Gegenwart ist. Die Vorträge von Zeitzeugnissen zum Kriegsende in Unna, die Pfarrer i. R. Jürgen Düsberg zur Verfügung gestellt hatte, bewegten die Zuhörenden ebenso wie die Rede von Jonas Jokiel, die der Schüler der Werner-von-Siemens-Gesamtschule mit der Überschrift „Nie wieder? Vom Erwachsenwerden in einer Welt, die vergisst“ versehen hatte. 

Eine junge Frau hält ein Mikrofon in der Hand und singt. Ein junger Mann spielt dazu Gitarre.

Sabina Rudzinska und Gorgin Jamil von der Werner-von-Siemens-Gesamtschule Königsborn sorgten für die musikalische Begleitung bei der Gedenkstunde zum 80. Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus am 8. Mai 2025 im Ratssaal des Rathauses der Kreisstadt Unna. (Foto: Kevin Kohues/Kreisstadt Unna)

Auch Bürgermeister Dirk Wigant schlug den Bogen zur Gegenwart und machte deutlich, dass sich die heutige Gesellschaft erneut mit demokratiefeindlichen Tendenzen konfrontiert sieht. Der Ton werde rauer, Grenzen des Sagbaren verschöben sich. Umso wichtiger sei es, Haltung zu zeigen und sich gegen jede Form von Menschenverachtung zu stellen. Mit einem Zitat des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker aus dessen historischer Rede vom 8. Mai 1985 erinnerte Wigant daran, dass der Blick in die Vergangenheit unerlässlich für das Verständnis der Gegenwart sei („Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart“). 

Ein Vortrag von Birgit Rottmayer, Sprecherin des Runden Tisches gegen Gewalt und Rassismus, bot eine vertiefende Einordnung des 8. Mai 1945 und der deutschen Vergangenheitsbewältigung. Für die musikalische Begleitung sorgten Sabina Rudzinska (Gesang) und Gorgin Jamil (Gitarre).

Nach der Veranstaltung waren alle Anwesenden zu Gesprächen und Begegnung eingeladen. „Erinnerung lebt vom Gespräch. Demokratie wächst durch Austausch. Und Zusammenhalt beginnt mit dem Zuhören“, betonte Bürgermeister Dirk Wigant zum Abschluss einer gelungenen Gedenkstunde.