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Kreisstadt Unna räumt mit Gerücht auf

Kein Kind muss auf eine weiterführende Schule in einer anderen Stadt wechseln.

Der Erste Beigeordnete Sandro Wiggerich ist unter anderem für die Schulen der Kreisstadt Unna zuständig. (Foto: Anna Gemünd/Kreisstadt Unna)

Für hunderte Schülerinnen und Schüler steht in diesem Sommer ein großer Schritt bevor: Sie wechseln von der Grundschule auf eine weiterführende Schule. In den vergangenen Tagen kursierten in Unna Gerüchte, wonach angeblich 80 Kinder in ihrer Heimatstadt Unna keinen Schulplatz erhalten könnten und deshalb kreisweit auf andere Kommunen verteilt würden. Der Kreisstadt Unna ist es wichtig, der dadurch entstandenen Verunsicherung entgegenzuwirken und klarzustellen, dass die erwähnten Gerüchte jeglicher Grundlage entbehren.

„Kein Unnaer Kind wird ein Gymnasium, eine Realschule oder Gesamtschule in einer anderen Stadt besuchen müssen“, erklärt der für die Schulen zuständige Erste Beigeordnete Sandro Wiggerich. Dies hatte Wiggerich bereits in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Schulen und Sport betont.

In dem Anmeldeverfahren für das Schuljahr 2023/2024 konnten sich 510 Unnaer Schülerinnen und Schüler aus den aktuellen vierten Jahrgängen der Grundschulen für einen Schulplatz an einer weiterführenden Schule in Unna entscheiden. Die Zahl der vorhandenen Schulplätze dort ist deutlich höher.

Der Kreisstadt Unna ist besonders daran gelegen, gerade die Unnaer Schülerinnen und Schüler und sogenannte „Gleichgestellte“ – Schülerinnen und Schüler aus Nachbarkommunen, die die gewünschte Schulform nicht in der eigenen Gemeinde haben – nicht nur mit Schulplätzen zu versorgen, sondern auch in der eigenen Stadt die Schulformwünsche zu erfüllen.

An allen Schulformen sind Plätze frei

Daher hält die Kreisstadt Unna als Schulträgerin ein großes Angebot an Schulplätzen in den Schulformen Gesamtschule, Gymnasium sowie Realschule vor. Für das Schuljahr 2023/2024 hat jedes Unnaer Kind das Angebot eines Schulplatzes in der gewünschten Schulform bekommen. Nach derzeitigem Stand (7. Juni 2023) sind auch an allen Schulformen weiterhin Plätze frei. Ob und wie viele Schülerinnen und Schüler auswärtige Schulen besuchen werden, weil die gewünschte Schulform in Unna nicht vorhanden ist – zum Beispiel die Hauptschule – ist aktuell noch nicht bekannt.

Lediglich konkrete Schulwünsche an den Unnaer Schulen konnten nicht in allen Fällen erfüllt werden. In den Medien wurde insbesondere darüber berichtet, dass am Ernst-Barlach-Gymnasium mehr Anmeldungen vorlagen als Plätze vorhanden waren. Gleichzeitig waren jedoch am Geschwister-Scholl-Gymnasium noch zahlreiche freie Plätze vorhanden. Die Bildung einer sogenannten „Mehrklasse“ am Ernst-Barlach-Gymnasium kam daher nicht in Betracht. Solche Klassen werden von der Bezirksregierung nur dann bewilligt, wenn die gewünschte Schulform und nicht die gewünschte Schule an der Kapazitätsgrenze ist.

Es ist zumutbar, auf ein anderes Gymnasium im Stadtgebiet auszuweichen, zumal das Anmeldeverhalten zu den einzelnen Schulen von Jahr zu Jahr schwankt. Zum Vergleich: Zum Schuljahr 2022/2023 lagen noch mehr Anmeldungen zum Geschwister-Scholl-Gymnasium als zum Ernst-Barlach-Gymnasium vor. Dabei ist die Übergangsquote zur Schulform Gymnasium insgesamt stadtweit fast konstant geblieben (2022/23: 44,83 Prozent; 2023/24: 44,51 Prozent).

Ausblick auf die kommenden Jahre

Für die nächsten vier Jahre rechnet die Kreisstadt Unna noch mit höheren Anmeldezahlen zu den weiterführenden Schulen, die danach jedoch deutlich unter das heutige Niveau abfallen werden. „Soweit es in den Jahren mit höheren Schülerzahlen erforderlich wird, werde ich mich bei der Bezirksregierung auch für Mehrklassenbildungen einsetzen, um jedem Unnaer Kind einen Platz an der gewünschten Schulform in seiner Heimatstadt zu ermöglichen“, betont der Erste Beigeordnete Sandro Wiggerich. An welchen Schulen dann Mehrklassen gebildet werden können, wird von der Verteilung der Anmeldungen abhängen.