Die Gefahr durch Starkregen, Hochwasser und Überflutungen ist nach den jüngsten Ereignissen in Nachbarländern wie Österreich, Tschechien und Polen gerade wieder in aller Munde. Auch in Unna-Massen sind die Sorgen nach den dortigen Hochwasserereignissen der vergangenen Jahre groß. Zum Hochwasserschutz des Stadtteils plant die Kreisstadt Unna daher eine Hochwasserrückhaltung rund um den Verlauf des Massener Baches. Die CDU-Fraktion im Stadtrat hat kürzlich einen Sachstandsbericht für die nächsten Sitzungen des Ausschusses für die Stadtbetriebe Unna und des Rates beantragt. Außerdem möge der Ausschuss nach dem Antrag der CDU beschließen, dass die Planungen für die Regenrückhaltung „die höchste Priorität“ bekommen.
In welcher Form die Rückhaltung gebaut wird, wird derzeit anhand von Variantenuntersuchungen ausgewertet. Daraus resultierend werden durch die Stadtverwaltung Grundstücksverhandlungen für verschiedene potenzielle Standorte aufgenommen. Klar ist: Es wird nicht ein großes Hochwasserrückhaltebecken wie etwa im Bimbergtal geben, sondern es läuft aller Voraussicht nach auf mehrere Standorte im Bachverlauf zwischen Billmerich und Massen hinaus.
Parallel hierzu wird derzeit ein Ingenieurbüro mit der Grundlagenermittlung und mit der Vorplanung beauftragt. Ein konkreter Zeitpunkt, wann die Rückhaltung fertiggestellt sein wird, lässt sich derzeit noch nicht seriös vorhersagen. Das Verfahren sieht eine Beteiligung der Unteren und Oberen Wasserbehörde (Kreis Unna/Bezirksregierung Arnsberg) sowie aller erforderlichen Träger öffentlicher Belange vor.
Seit dem Hochwasser im Sommer 2021 wird der Massener Bach laufend kontrolliert. Das Gewässerprofil wird ständig von Wildwuchs und Ablagerungen gereinigt. Das Gewässerprofil steht somit zur Ableitung von Hochwasser in seinem gesamten Querschnitt zur Verfügung. Auf Anliegerhinweise zum Gewässer wurde sofort reagiert. Nach starken Regenfällen reinigen die Stadtbetriebe Unna den Straßenbereich im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht.
In Folge des Hochwassers 2021 wurden zudem die Anwohner des betroffenen Bereiches durch die Stadtverwaltung individuell angeschrieben und auf die Problematik der Verstopfung von Brücken und Verrohrungen durch (Grün-)Abfälle aufmerksam gemacht. Zusätzlich wurde in Gesprächen mit einigen Anwohnern intensiver auf das Thema eingegangen. Bisher wurde davon abgesehen, Verstöße zu sanktionieren. In stichprobenhaften Kontrollen werden die Bereiche des Massener Bachs kontrolliert, die einsehbar sind.
Apropos Massener Bach: Bis zum Ende des Jahres soll auch die Instandsetzung des Gewölbebauwerks am Massener Bach in Höhe der Poststraße, über die der Radweg auf der ehemaligen Zechenbahntrasse verläuft, abgeschlossen sein. Diese wird seit dem Sommer durch eine vom Tiefbauamt der Kreisstadt Unna beauftragte Fachfirma ausgeführt.