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Wärmeplanung
Kommunale Wärmeplanung in der Kreisstadt Unna – Die wichtigsten Fragen und Antworten
Die Kreisstadt Unna will spätestens im Jahr 2045 klimaneutral sein. Bei der Erreichung dieses großen Ziels spielt die Wärmeversorgung eine zentrale Rolle. Deshalb soll es einen Plan geben, wie die Wärmeversorgung der Zukunft in Unna aussehen könnte. Die Kreisstadt Unna hat sich gemeinsam mit den Stadtwerken Unna und dem Planungsbüro Hamburg Institut Consulting (HIC) auf den Weg gemacht, diesen Wärmeplan zu erstellen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur kommunalen Wärmeplanung in Unna fassen wir auf dieser Seite zusammen.
Warum gibt es überhaupt eine kommunale Wärmeplanung?
Von rund 41 Millionen Haushalten in Deutschland heizt fast jeder zweite mit Gas und knapp jeder vierte mit Heizöl. Diese fossilen Brennstoffe verursachen einen Großteil des CO2-Ausstoßes in Deutschland – und das soll sich ändern. Deshalb hat der Bund das Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze
(BMWSB - Kommunale Wärmeplanung - Kommunale Wärmeplanung (bund.de) verabschiedet, das zum 1. Januar 2024 in Kraft getreten ist. Es verpflichtet die Kreisstadt Unna als Kommune mit bis zu 100.000 Einwohnern, bis zum 30. Juni 2028 eine kommunale Wärmeplanung zu erstellen. Das erklärte Ziel Unnas ist es aber, das Konzept schon im Laufe des Jahres 2025 fertig zu stellen und damit den Grundstein zur Transformation der Wärmeinfrastruktur zu legen.
Was ist in Unna in Sachen Wärmeplanung schon passiert?
Schon bevor der Bund die Kommunen per Gesetz zur Durchführung einer Wärmeplanung verpflichtet hat, hat die Kreisstadt Unna dieses wichtige Zukunftsthema aus dem eigenen Klimaschutzkonzept in enger Abstimmung mit den Stadtwerken Unna im Herbst 2022 angestoßen. Dies erwies sich insbesondere deshalb als vorteilhaft, weil Fördermittel bereits beantragt und bewilligt wurden, bevor die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen des Bundes im Herbst 2023 vom Bundesverfassungsgericht beanstandet wurde. Dank der vorausschauenden Arbeit des städtischen Umweltamtes muss Unna für die Kommunale Wärmeplanung nur in geringem Maße eigene Haushaltsmittel einsetzen. Konkret erhält die Kreisstadt Unna aus dem Förderprogramm Kommunalrichtlinie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) rund 121.000 Euro und muss nur einen geringen vorgeschriebenen Eigenanteil erbringen.
Was beinhaltet die Kommunale Wärmeplanung?
Hinter der Kommunalen Wärmeplanung steht das Ziel, Planungs- und Investitionssicherheit im Hinblick auf die Wärmeversorgung für die Stadt, insbesondere für die Bürgerinnen und Bürger sowie die örtlichen Unternehmen zu schaffen.
Im Rahmen eines mehrstufigen Prozesses wird ermittelt, wie viel Wärme vor Ort benötigt wird, wie sich der Bedarf entwickelt und mit welchen Wärmequellen und welcher Infrastruktur sich die Wärme in Zukunft klimaneutral bereitstellen lässt. Dazu wird in den kommenden Monaten das gesamte Stadtgebiet betrachtet. Die Analyse des Status-quo sowie der lokal verfügbaren Potenziale bildet die Grundlage für ein Konzept mit möglichst konkreten Maßnahmenvorschlägen.
Folgende Arbeitsschritte beinhaltet die Kommunale Wärmeplanung:
- Analyse des Ist-Zustands: Dabei werden Daten erfasst, der Wärmebedarf ermittelt sowie Infrastrukturplanungen und Bestandsstrukturen betrachtet.
- Prognose des künftigen Wärmebedarfs und Potenzialanalyse: Wo stehen geeignete Flächen, Wärmequellen und sonstige Potenziale zur Verfügung?
- Zielszenario: Darin wird der Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis spätestens 2045 aufgezeigt.
- Kommunale Wärmewendestrategie mit priorisiertem Maßnahmenkatalog: Sie ist das Ergebnis der zuvor durchgeführten Schritte und dient als Fahrplan zur Gestaltung der klimaneutralen Wärmeversorgung.
- Begleitende Akteursbeteiligung: Sie soll sicherstellen, dass die Interessen und Bedürfnisse verschiedener Stakeholder der Stadt angemessen berücksichtigt werden.
Hier findet sich eine Präsentation zur Bestands- und Potenzialanalyse der Wärmeplanung in Unna.
Was passiert nun konkret und was heißt das für mich als Bürger*in?
Eines sei vorweg betont: Alle Bürgerinnen und Bürger können den Planungsprozess mit Interesse, aber ohne Sorgen verfolgen, denn die Fertigstellung der Wärmeplanung bewirkt zunächst keine direkte Verschärfung der Anforderungen an Heizungsanlagen, sondern ist vor allem als strategisches Planungsinstrument aufgesetzt. Hiernach gilt zunächst für Gebäude in Neubaugebieten, dass eingebaute Heizungen zu mindestens aus 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Für bestehende und funktionierende Heizungen im Bestand gelten Übergangsfristen. Die Kommunale Wärmeplanung soll Gebäudeeigentümern vielmehr Lösungsansätze und Perspektiven für die Zukunft liefern. Es geht um die Erarbeitung eines Plans für eine möglichst klimafreundliche Wärmeversorgung in Unna – ob durch Fernwärmenetze oder dezentral mit Wärmepumpen und Umweltwärme.
Hier findet sich eine Hilfestellung für Bürger*innen zu den Anforderungen an den Anteil erneuerbarer Energien in Heizungsanlagen.
Wie kann ich mich als Bürger*in über die kommunale Wärmeplanung informieren?
Neben dieser Seite, die fortlaufend aktualisiert wird, wird die Kreisstadt Unna immer wieder Pressemitteilungen zur kommunalen Wärmeplanung veröffentlichen. Im Frühjahr 2025 wird es eine zweite große öffentliche Informationsveranstaltung zur Wärmeplanung geben. Der Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben. Wer darüber hinaus Fragen hat, kann sich auch gerne per E-Mail an waermeplanungstadt-unna.de wenden.
Gibt es Beratungsangebote zur technischen Optimierung meiner bestehenden Heizungsanlage?
In der Kreisstadt Unna finden sich Beratungsangebote zum Thema Heizen bei der Umweltberatung der Verbraucherzentrale NRW und bei den Stadtwerken Unna.