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Kulturentwicklung in Unna geht weiter: Bürgerinnen und Bürger geben wichtige Impulse

Handlungsempfehlungen liegen vor und werden im Kulturausschuss vorgestellt.

Aus der „Zukunftskonferenz Kultur“, bei der im März an zwei Tagen über 80 Menschen aus Politik, Kulturszene und Stadtgesellschaft über ihre Ideen für Unnas Kultur diskutierten, sind konkrete Handlungsempfehlungen geworden. (Foto: Henryk Brock)

Unna geht den nächsten Schritt in seiner Kulturentwicklung: Aus der „Zukunftskonferenz Kultur“, bei der im März an zwei Tagen über 80 Menschen aus Politik, Kulturszene und Stadtgesellschaft über ihre Ideen für Unnas Kultur diskutierten, sind konkrete Handlungsempfehlungen geworden. Die Kulturberatung „TAKE PART“, die für die Kreisstadt Unna den Kulturentwicklungsprozess begleitet, hat aus den vielen konstruktiven Ideen und Anregungen aus der Konferenz 22 Maßnahmen entwickelt, die Unna in den nächsten zweieinhalb Jahren angehen sollte. Das Ziel: ein breites Kulturangebot und eine lebendige kulturelle Szene, die alle Bürgerinnen und Bürger beteiligt.

„Kunst und Kultur sind wichtig für das Miteinander in der Stadt und geben Impulse, wohin wir uns als Gesellschaft entwickeln wollen. Ich bin dankbar, dass sich viele Menschen für den Kulturentwicklungsprozess engagieren. Sie haben bei der Zukunftskonferenz Kultur zwei Tage lang ihre Zeit und Ideen eingebracht, sich auf die Sichtweisen der anderen eingelassen und zum Wohl der Stadt und der Menschen in ihr das Gemeinsame gesucht“, unterstreicht der für Kultur zuständige Erste Beigeordnete Sandro Wiggerich.

Kultur in Unna muss sichtbarer werden

Eine Erkenntnis der Zukunftskonferenz: Kultur in Unna muss sichtbarer werden, junge Menschen müssen die Chance bekommen, kulturell aktiv zu werden und generell sollen mehr Menschen dazu ermutigt werden, am Unnaer Kulturleben teilzunehmen – sei es als Nutzer*in oder als Kreative*r. Als ein konkretes Beispiel, wie das erreicht werden kann, soll Unna den für alle 18-Jährigen neu geschaffenen Kulturpass der Bundesregierung gezielt und aktiv für Unna nutzen. Die Idee des Kulturpasses: Alle Jugendlichen, die in Deutschland leben und im Jahr 2023 18 Jahre alt werden, erhalten ein Budget in Höhe von 200 Euro. Dieses Budget können sie zwei Jahre lang auf einer digitalen Plattform einlösen, auf der Kulturangebote wie Theatervorstellungen, Konzerte oder Museumsbesuche als Partner ausgewiesen sind. Um den Kulturpass in Unna zu etablieren, müssten die Kultureinrichtungen in der Stadt für die Teilnahme gewonnen werden – so die Empfehlung von „TAKE PART“.

„Das Programm für die nächsten Jahre ist konkret, ambitioniert und realistisch – eine gute Mischung. Mich begeistert, wie gut die Ideen und Empfehlungen ineinandergreifen. Es ist gut, dass es beim Thema Öffentlichkeitsarbeit für Kultur vorwärts geht. Besonders freue ich mich darauf, eine Stärkung der Jugendkultur in Angriff zu nehmen“, freut sich Joachim Bothe, der den Kulturentwicklungsprozess bei der Kreisstadt Unna federführend koordiniert.

Empfehlungen zur Jungen Szene, zum Hellweg-Museum und zur Stadtteilkultur

Hierzu empfiehlt „TAKE PART“, dass junge Unnaerinnen und Unnaer, die sich für Kultur interessieren und/oder selbst bereits künstlerisch tätig sind, die Gelegenheit bekommen sollen, ein Kulturprojekt eigenständig zu entwickeln, das in der Umsetzung vielen Jugendlichen aus Unna zugutekommt. Auch dieser Wunsch nach der Etablierung und Einbindung einer „Jungen Szene“ wurde auf der Zukunftskonferenz geäußert.

Ebenfalls eine sehr konkrete Empfehlung, die sich aus zahlreichen Hinweisen und Anregungen aus der Zukunftskonferenz ergibt: Das Hellweg-Museum soll erhalten und ertüchtigt werden. Dieser Wunsch wurde von vielen Teilnehmenden der Zukunftskonferenz genannt, um Unnas kulturelles Erbe zu bewahren und erlebbar zu machen.

Kultur findet in Unna überall statt – nicht nur in der Innenstadt. Aus der Zukunftskonferenz heraus kam der Wunsch, die Kultur-Angebote in den Stadtteilen auszubauen. Daraus leitet „TAKE PART“ die Empfehlung ab, ein Projekt „Stadtteilkultur“ zu starten, das konkret die kulturellen Akteure in den Stadtteilen unterstützen soll, damit sie vor Ort mehr machen können.

Vorstellung im Kulturausschuss, Beschlussfassung im Rat

Diese und die weiteren Handlungsempfehlungen zur Unnaer Kulturentwicklung, die aus der Zukunftskonferenz Kultur hervorgegangen sind, wird der Kulturausschuss in seiner Sitzung am 19. Juni diskutieren. Dann stellt der Moderator des Kulturentwicklungsprozesses, Peter Landmann von der „TAKE PART“-Kulturberatung seinen Schlussbericht vor, der diese Empfehlungen enthält. Endgültig beschlossen werden sollen sie dann in der Ratssitzung am 24. August.

„Dieser Kulturentwicklungsprozess ist als Ideenschmiede, die wiederkehrend stattfindet, breit angelegt und wird auch in Zukunft die Basis für eine zielgerichtete, zukunftsfähige Kulturentwicklung in Unna sein“, sagt Sigrun Krauß, Bereichsleiterin Kultur der Kreisstadt Unna. „Als wesentliches Teilziel sehe ich die Initiierung und Förderung des kulturpolitischen Diskurses an. Der seit 2019 eingeleitete Prozess hat bereits wichtige Ergebnisse erzielt wie unter anderem die Einrichtung eines Kulturrates oder auch des Kulturbeirates. Nun gilt es, die Ideen zu konkretisieren und gemeinsam umzusetzen – darauf freue ich mich.“

Der Abschlussbericht mit den Handlungsempfehlungen ist nachzulesen unter www.unna.de/ kulturentwicklungsprozess