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Lieblingsort "Mille Fiori" hat neue Kümmerer

Ein Garten für alle mitten in der Unnaer Innenstadt

Frauke und Dietmar (r.) Nowodworski haben den Garten „Mille Fiori“ am Freitag, 27. Oktober, offiziell in die Hände von Markus Bast und dem Verein „Club Handicap“ übergeben, der sich künftig um die Pflege des innerstädtischen Kleinods kümmern wird. Aufgrund des regnerischen Wetters fand die Übergabe nicht im Garten, sondern im Büro von Bürgermeister Dirk Wigant statt. (Foto: Niko Dahlhoff/Kreisstadt Unna)

Die Zukunft eines der Lieblingsorte in der Unnaer Innenstadt ist gesichert. Am Freitag, 27. Oktober, übergab das Künstlerpaar Frauke und Dietmar Nowodworski den Garten „Mille Fiori“ offiziell an den Verein „Club Handicap“ um Verwaltungsleiter Markus Bast. „Wir freuen uns sehr, dass wir dieses einmalige Kleinod in unserer Innenstadt damit weiterhin in guten Händen wissen“, sagte Bürgermeister Dirk Wigant anlässlich eines Pressetermins am Freitag. Wigant nutzte den Termin auch, sich noch einmal bei dem Künstlerpaar für seinen großen Einsatz in den vergangenen fünf Jahren zu bedanken.

Die Nowodworskis hatten sich der städtischen Fläche, die ungenutzt brach lag, im Jahr 2019 angenommen und sie seitdem liebevoll zu einem wahren Schmuckstück in der Unnaer Innenstadt umgewandelt. Viel Zeit, Herzblut, kreative Energie und auch Geld investierte das Unnaer Künstlerpaar in dieser Zeit in den Garten „Mille Fiori“ – und das mit großem Erfolg: Die einstige Brachfläche entwickelte sich schnell zu einer beliebten Anlaufstelle für Menschen, die abseits des Trubels in der Innenstadt einen Ort der Ruhe und Kreativität suchten. In diesem Jahr entschieden Frauke und Dietmar Nowodworski, den Garten in neue Hände geben zu wollen – auch, um sich neuen Projekten widmen zu können.

Nachfolgelösung war schnell gefunden

Die Stadtverwaltung um Bürgermeister Dirk Wigant und den Ersten Beigeordneten Sandro Wiggerich hatte sich daraufhin sofort um eine Lösung bemüht. Schon im September konnte Wigant den Nowodworskis die gute Nachricht überbringen, mit dem „Club Handicap“ einen engagierten neuen Partner gefunden zu haben. Bis Mitte Oktober kümmerten sich die „Nowos“ anschließend noch selbst weiter um den Garten, ehe es nun zur offiziellen Übergabe kam.

„Es war ein Experiment der besonderen Art, ein Garten für alle“, sagten die Nowodworskis am Freitag. „Wir wollten einen generationsübergreifenden Ort schaffen, einen Freiraum, einen Ort der Kommunikation. Es sollte keine Ver- oder Gebotsschilder geben, sondern bei uns hieß es ,Betreten erwünscht‘“, blickte das Künstlerpaar zurück. In fünf Jahren sei der Garten weitgehend vom Vandalismus verschont geblieben. Tatsächlich werde er von Jung und Alt gerne besucht und jeder habe so seine Lieblingsecke. „Der Mille Fiori wurde mit unseren eigenen finanziellen Mitteln strukturreich und vielseitig gestaltet, als Naturgarten mit einheimischen mehrjährigen Pflanzen, aber auch mit einer Naschecke aus Beerensträuchern“, so das Künstlerpaar weiter.

Wunsch: Sensibler Umgang mit der Natur

Die vorhandenen Skulpturen und Sitzmöbel werden auch nach der Übergabe im Garten bleiben. „Von den Unnaern wünschen wir uns, dass sie unsere Nachfolger unterstützen. Wir würden uns freuen, wenn unsere Vision des Miteinander und der Kommunikation, sowie der sensible Umgang mit der Natur weiterhin geschätzt und respektiert wird“, lautet der Wunsch von Frauke und Dietmar Nowodworski.

Der „Club Handicap“ bereitet seit über 40 Jahren Menschen mit psychischen Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen, Angststörungen oder Zwangserkrankungen auf eine Rückkehr in den Alltag und einer Wiedererlangung von sozialer und beruflicher Teilhabe vor. Dazu zählen neben vielen anderen therapeutischen Interventionen auch die Ergotherapie und interne Arbeitstherapie – ein geradezu idealer Brückenschlag zum künstlerischen Ansatz des Gartens „Mille Fiori“. Der Verwaltungsleiter des gemeinnützigen Vereins, Markus Bast, hatte sich bei der Stadtverwaltung gemeldet, nachdem er erfahren hatte, dass Frauke und Dietmar Nowodworski das Projekt abgeben wollen. Die Verwaltung hat die Übergabe koordiniert und unterstützt.