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Neue Fluglärm-Messstation an der Sonnenschule geht in Betrieb

Die Kreisstadt Unna kooperiert mit der Schutzgemeinschaft Fluglärm.

Vertreter*innen der Schutzgemeinschaft Fluglärm und der Kreisstadt Unna sowie Svenja Nuhija als Schulleiterin freuen sich über die neue Fluglärm-Messstation auf dem Dach der Turnhalle der Sonnenschule. (Foto: Kevin Kohues/Kreisstadt Unna)

Dass die Kreisstadt Unna der Schutzgemeinschaft Fluglärm Dortmund-Kreis Unna e.V. beitreten soll, war im Januar einstimmiger politischer Wille. Das erste sichtbare Ergebnis dieser Partnerschaft befindet sich nun auf dem Dach der Turnhalle der Sonnenschule in Unna-Massen. Dort erfasst seit Montag (8. Mai 2023) eine Messstation den Lärm von rund 50 Flugzeugen am Tag.

Mario Krüger, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Fluglärm, bedankte sich am Montag bei der Verwaltungsspitze um Bürgermeister Dirk Wigant, den Ersten Beigeordneten Sandro Wiggerich und den Beigeordneten Markus von der Heide dafür, dass die Stadtverwaltung das Dach der Schul-Turnhalle als Standort für die Messstation zur Verfügung gestellt hatte. Im Außenbereich am Dach befindet sich ein Mikrofon, in einem Nebenraum der Turnhalle der Messwertrechner mit Internetanschluss. Die Daten sind beim Deutschen Fluglärmdienst e.V. unter www.dfld.de (Region Dortmund) jederzeit öffentlich einsehbar.

Standort Sonnenschule ist ideal für die Aufzeichnung von Fluglärm

„Der Standort Sonnenschule liegt ideal“, erklärte Mario Krüger. Zuletzt hatte die Schutzgemeinschaft in der „Einflugschneise“ über Massen keine Messstation mehr, da der bisherige Standort im Zuge eines Hausverkaufes aufgegeben werden musste. Dank der Messstation, so erläuterte Mario Krüger weiter, habe man künftig belastbare Daten auch in Bezug auf mögliche Vorfälle mit sogenannten Wirbelschleppen. Dabei handelt es sich um zopfartige Luftverwirbelungen hinter fliegenden Flugzeugen, die Schäden an Häusern etwa durch das Abreißen von Dachziegeln verursachen können.

„In Verbindung mit der Erfassung der Transponder-Signale der Flugzeuge können wir Flugspuren, Flughöhen, Flugzeugtyp und Fluggesellschaft jeder einzelnen Maschine im Umfeld des Dortmunder Flughafens zuordnen. Diese Daten sind wichtig, wenn es zum Beispiel darum geht, Schäden durch Wirbelschleppen einzelnen Überflügen zuzuordnen oder aber Flugbewegungen außerhalb der genehmigten Betriebszeiten zu dokumentieren“, so Krüger.

Der Kreisstadt Unna entstehen im Zusammenhang mit der Messstation lediglich Aufwendungen durch den Stromverbrauch, der sich freilich in einer überschaubaren Größenordnung von 20 bis 30 kWh im Jahr bewegt. Bau und Betrieb der Messstationen, von denen es insgesamt sieben in Dortmund und Unna gibt, erfolgen in Eigenregie durch die Schutzgemeinschaft Fluglärm. Die Anlage sei geeicht, die Aufzeichnungen seien damit gerichtsfest, betonte Mario Krüger.

Einstimmiger Beschluss für Beitritt zur Schutzgemeinschaft

Der Beschluss, der insgesamt 1200 Mitglieder starken Schutzgemeinschaft Fluglärm beizutreten, wurde durch den Haupt- und Finanzausschuss am 26. Januar 2023 einstimmig gefasst. In der zukünftigen Zusammenarbeit ist auch die städtische Unterstützung von durch die Schutzgemeinschaft initiierten Privatklagen denkbar, die sich gegen eine Ausweitung der Flugzeiten oder der Landebahn richten.

„Die Kreisstadt Unna hat sich in der Vergangenheit immer gegen eine Erweiterung des Flughafens ausgesprochen und wird auch weiterhin alle Möglichkeiten nutzen dagegen vorzugehen, um die Einwohner in Unna, insbesondere in Unna-Massen, vor weiterem Fluglärm zu schützen“, betonten Unnas Bürgermeister Dirk Wigant, der Erste Beigeordnete Sandro Wiggerich und der Beigeordnete Markus von der Heide am Montag in einem gemeinsamen Statement.