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Von "Good bye Lenin" bis "Nein zum Geld": Neue Theatersaison vor dem Start

Die erste von acht Aufführungen ist im Oktober.

Szene aus dem Theaterstück "Good bye, Lenin" (Foto: Matthias Guggenberger)

Die Vorbereitungen für die Ende Oktober beginnende Theatersaison 2023/24 mit insgesamt acht Aufführungen laufen auf Hochtouren. Die mehr als 500 Abonnenten der letzten Spielzeit wurden in die neue Saison übernommen, sofern keine Kündigung erfolgt ist. Die angeschriebenen Kunden haben von diesem Angebot rege Gebrauch gemacht, auch Neukunden können sich gerne anmelden.

Ab 4. Oktober 2023 sind die verbliebenen freien Plätze online unter www.kultur-in-unna.de oder im i-Punkt im zib buchbar.

 

Zum Auftakt im Oktober wird die Komödie „Smiley“ von Guillem Clua gespielt. Auf der japanischen Legende, die besagt, dass wenn zwei Menschen dazu bestimmt sind, zusammen zu sein, ein unsichtbarer roter Faden, der an den kleinen Finger der Hand gebunden ist, sie vom Tag ihrer Geburt an vereint, beruht die Komödie „SMILEY“ - in die heutige Zeit versetzt, in der Technologien das alltägliche Leben verändern.

Alex und Bruno sind zwei klassische Typen von Männern in mittlerem Alter, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Alex‘ Zuhause sind Fitnessstudios und soziale Netzwerke, an den Abenden steht er in einer Szenekneipe hinter der Bar. Bruno ist Architekt, ein Feingeist, der sich auf Kunstvernissagen am wohlsten fühlt. Wie es der Zufall will, lernen sich die beiden kennen. Gegensätze ziehen sich an, und so lassen Alex und Bruno sich auf eine Affäre ein, die sie selbst nicht ernst nehmen wollen. Aber ihre Gefühle wollen es anders. Was als gewöhnliches Date beginnt, wird zu einem Ereignis, das das Leben beider für immer verändern wird …

Mit: Fabian Kuhn, Lukas Johne

 

Im November steht mit dem Stück „Good bye, Lenin!“ eine Komödie nach dem Film von Wolfgang Becker und Bernd Lichtenberg auf dem Spielplan.

Oktober 1989. Alex lebt mit seiner Schwester Ariane und seiner Mutter in Ostberlin, sein Vater hat schon vor vielen Jahren „rüber gemacht“. Heute feiert die DDR ihren 40. Geburtstag. Während die Mutter sich auf den Weg zu den Feierlichkeiten macht, sieht sie, wie ihr Sohn bei einer Demonstration brutal verhaftet wird. Sie kippt um, fällt ins Koma – für acht lange Monate. Bei Honecker eingeschlafen, und dann alles verpasst: den Fall der Mauer, die ersten freien Wahlen, Kohls Begrüßungsgeld. Ariane hat inzwischen das Studium geschmissen, brät jetzt Grilletten für Burger King und lebt mit ihrem Westfreund zusammen. Alex ist arbeitslos geworden und verkauft Satellitenschüsseln aus dem Westen – will man da wieder aufwachen? Und ist die neue Realität nicht lebensgefährlich für eine herzkranke Frau, die sich nicht aufregen darf? Da hilft nur eines: die DDR muss weiterleben! Zumindest auf den zwölf Quadratmetern, in denen die Mutter ihr Krankenbett hat...

Humorvoll und einfühlsam erzählt „Good Bye, Lenin!“ die Geschichte der Wende und ihre Bedeutung für die Menschen. Dabei prallen Euphorie und Zuversicht auf Nostalgie und Depression.

 

„Endlose Aussicht“ - mit diesem Schauspiel von Theresia Walser wird mit einer großartigen Darstellerin beklemmende Aktualität offenbart.

Es war ein Geschenk ihrer Geschwister, zehn Tage Kreuzfahrt durch die Karibik. Jona sollte einmal so richtig ausspannen, sich von der Pflege des kranken Vaters und dem Job in der Heimat erholen. Eigentlich ist die Reise längst vorbei, aber sie ist immer noch auf dem Schiff. Eine Seuche ist ausgebrochen, nirgends dürfen sie anlegen, und so treiben sie ohne Ziel auf dem Meer. Seit wie vielen Tagen genau, ob es Morgen ist oder Abend, was macht das schon für einen Unterschied, die Zukunft ist ungewiss. Immerhin hat sie eine Einzelkabine mit Fernsehempfang und darf 30 Minuten am Tag an die frische Luft aufs Deck. Mit ihrem Smartphone versendet Jona Nachrichten, Lebenszeichen, Berichte vom Seuchenkreuzer. Ihr Monolog kennt viele Stimmen: Sie redet nicht nur mit sich, sie redet mit allen, die nicht mehr um sie sind. Längst ist sie Teil einer Kreuzfahrtgesellschaft, die sich an die monströse Normalität gewöhnt hat. Zum Glück ist auch das Glück eine Erfindung!

Mit Judith Rosmair

 

Im Januar 2024 wird mit „Nur drei Worte“ eine bissige Gesellschaftskomödie aufgeführt.

In dem temporeichen Stück der international oft gespielten australischen Bühnenautorin Joanna Murray-Smith empfangen Tess und Curtis, ein Vorzeigepaar par excellence, Freunde zum Dinner, um den 20. Hochzeitstag zu feiern.

Er ist Lehrer, sie engagierte Verlegerin, ihre Gäste sind Bonnie, eine Kunsthändlerin, und Annie, eine Masseurin. Man kennt sich seit Jahren, unternimmt viel zusammen. Anstatt über die bevorstehende Buthan-Reise zu sprechen, kündigen Tess und Curtis plötzlich an, sich trennen zu wollen. Obwohl sie sich noch lieben, beklagt Tess „so ein Gefühl, als habe sie etwas aufgegeben“. Curtis ist aus Respekt vor ihrem Wunsch nach Selbstfindung überraschend schnell einverstanden und in den drei Worten „Wir trennen uns“, mit fast geschäftsmäßiger Nüchternheit ausgesprochen, deutet nichts auf das beginnende Drama hin. Annie und Bonnie jedoch sind bestürzt. Auf ihre Beteuerungen, wie sehr sie die beiden Freunde lieben und immer lieben werden, folgt schon bald ein wahres Feuerwerk messerscharfer Dialoge, in denen die Vier ihre so sicher geglaubte, fast familiäre Beziehung genüsslich zerlegen. Die Masken kultivierter Weltläufigkeit fallen.

Mit Julia Bremermann, Lisa Wildmann, Natalie O’Hara, René Dan Steink

 

 

Die Komödie „Und wer nimmt den Hund?“ steht im Februar 2024 in einer Inszenierung nach dem Film von Martin Rauhaus auf dem Spielplan. Mit dabei sind Marion Kracht, Michael Roll, Dominique Siassia, Simone Ritscher, Hartmut Lehnert und Sandrine Guiraud.

Es gibt Ehepaare, die machen alles richtig. Georg und Doris Lehnert sind seit 20 Jahren verheiratet, er hat es als Biologe zum Aquariumsdirektor gebracht, sie hat zwei Kinder aufgezogen und sich um das Eigenheim in bevorzugter Wohnlage gekümmert. Jede Menge Alltag und gemeinsam gelebtes Leben. Die Kinder sind aus dem Haus, das Paar könnte sich neu finden… Die Versuchung in Gestalt von Laura, Georgs zwanzig Jahre jüngerer Doktorandin, naht, und plötzlich steht seine Beziehung mit Doris vor dem Aus. Wer eine Schlammschlacht erwartet, muss umdenken. „Wir hatten unsere Zeit. Und jetzt ist die eben vorbei“, konstatiert Georg trocken, und auch Doris scheint sich für die Trennungsdynamik eher wie für ein Experiment unter Laborbedingungen zu interessieren. Der Witz und besondere Charme dieser Komödie besteht darin, wie Szene für Szene die Vernunft als das am wenigsten taugliche Instrument zur Lösung von Beziehungsproblemen vorgeführt wird. Das Publikum darf sich am Gefälle zwischen der erhofften problemfreien Trennung und den sich unvermutet meldenden Gefühlsverwirrungen des Paares ergötzen

 

Die Krimi-Komödie „Der Mönch mit der Klatsche“ von Stefan Keim (frei nach Edgar Wallace) wird im März 2024 in einer Produktion des Contra-Kreis-Theaters Bonn vorgestellt. Ein wunderbarer Thriller-Spaß mit Nostalgieeffekt und eine rasante Parabel auf die unmöglichen Aufgaben, die das Leben selbst manchmal stellt, mit zwei begeisternden Darstellern, die um ihr Überleben spielen.

Ein Desaster bahnt sich an: Das Theater ist voll, aber das gesamte Ensemble steckt samt Bühnenbild im Stau auf der Autobahn fest. Die 856. Vorstellung des Gruselschockers „Der Mönch mit der Klatsche“ droht zu platzen und die dringend nötige Abendeinnahme auszufallen. Nur Regieassistentin Karin Tor (Michaela Schaffrath) und Requisiteur Klaus Konski (Stefan Keim) sind im eigenen Auto vorausgefahren und pünktlich vor Ort. Was tun? Nicht ganz freiwillig wagen sie das Äußerste: Sie haben die Vorstellung ja viele Hundertmal gesehen, kennen jeden Satz und jede Geste. Warum also nicht selbst in die Rollen schlüpfen?

 

„Die Tanzstunde“ wird im April 2024 zu sehen sein.

Ever Montgomery muss für eine Preisverleihung dringend tanzen lernen. Allerdings verabscheut er jeglichen Körperkontakt, denn der Professor für Geowissenschaften leidet unter dem Asperger-Syndrom, einer speziellen Form des Autismus. Auf Anraten des Hausmeisters spricht er seine Nachbarin Senga Quinn an. Sie ist Tänzerin, doch nach einer Beinverletzung ist fraglich, ob sie in ihrem Leben jemals wieder tanzen kann. Also bietet Ever ihr für eine Tanzstunde 2153 Dollar. Senga lehnt dieses Angebot zunächst als „unmoralisch“ ab. Doch schließlich siegt die Neugier und so beginnen sie mit dem Unterricht. Schnell entwickeln sich zwischen dem ungleichen Paar absurde Situationen, denn Ever nimmt alles wörtlich, was Senga sagt und gerät in Panik, als es um erste Berührungen geht, die beim Tanzen unvermeidlich sind. Mark St. Germain hat eine sehr amüsantes und berührendes Stück über zwei einsame Seelen geschrieben, die nur mühsam denselben Takt halten können, schließlich aber beide mutig werden und sich erstaunlich nahe kommen.

 

Zum Saison-Abschluss im Mai  2024 steht die rabenschwarze Komödie „Nein zum Geld“ von Flavia Coste auf dem Spielplan.

Richard hat 162 Millionen im Lotto gewonnen, will aber heldenhaft verzichten, weil zu viel Geld den Charakter verdirbt. Bei einem Abendessen sollen ihm seine Frau, seine Mutter und sein bester Freund zu seiner Charakterstärke gratulieren – doch die finden das überhaupt nicht witzig. Es beginnt ein zunehmend verzweifelter Kampf um den Lottoschein, den Richard vernichten will… Die spritzige Komödie der französischen Autorin und Schauspielerin Flavia Coste besticht durch witzige Dialoge, raffinierte Volten und moralische Fallstricke.

Mit Boris Aljinovic, Erika Skrotzki, Janina Stopper, Christian Schmidt

 

Die Abo-Preise liegen zwischen 58,50 € und 173,80 €.

Einzelkarten kosten in der 1. Preisklasse 24 € (erm. 20 €), in der 2. Preisklasse 21 € (erm.17 €), in der 3. Preisklasse auf der Tribüne 18 € (erm. 14 €) und auf der Galerie 13 € (erm. 10 €), jeweils zzgl. Gebühren.

Tickets auf www.kultur-in-unna.de (ab 4. Okt. 2023)

 

Die Programme liegen an einigen bekannten Stellen in Unna aus oder können beim Bereich Kultur angefordert werden. Außerdem stehen sie zum Download auf www.kultur-in-unna.de bereit.

Info: Kreisstadt Unna, Bereich Kultur, zib, Lindenplatz 1, 59423 Unna, Tel. 02303/103-722, E-Mail: angelika.becker@stadt-unna.de